Ernährungstipps für Dialysepatienten – Was ist zu beachten?

Mit einer ausgewogenen Ernährung unterstützen Nierenerkrankte die Dialysebehandlungen und steigern das allgemeine Wohlbefinden. Durch die eingeschränkte Nierenfunktion sind verschiedene Faktoren zu beachten, um das Infektrisiko zu verringern.

Der folgende Artikel zeigt, welche Inhaltsstoffe bei einer Nierenerkrankung problematisch sein können und welche Nahrungsbestandteile besonders wichtig sind.



Bei einer Nierenerkrankung funktioniert der Abtransport überschüssiger Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Phosphor aus dem Körper nicht richtig. Auch andere Flüssigkeiten können nicht effizient entfernt werden. Wichtig ist daher eine auf die Erkrankung abgestimmte Ernährung, mit denen Nierenpatienten das Gleichgewicht im Körper aufrechterhalten und keine zu grossen Mengen bestimmter Substanzen zu sich nehmen.

Problematisch ist ein zu hoher Kaliumspiegel, der zu Herzrhythmusstörungen führen kann. Zu hohe Phosphatwerte können Knochenbeschwerden verursachen, während eine allgemein zu hohe Flüssigkeitsaufnahme Wassereinlagerungen nach sich zieht und Bluthochdruck begünstigt. Für eine Verbesserung der Lebensqualität ist die richtige Ernährung entscheidend.

Natrium reduzieren

Manche Gerichte schmecken kräftig gesalzen einfach besser – dennoch verzichten Nierenpatienten am besten auf einen zu hohen Salzkonsum. Zu viel Salz bindet Wasser im Körper und fördert daher Wassereinlagerungen. Zudem führt der Genuss von Salz zu mehr Durst – trinkt der Patient mehr, wirkt sich das negativ auf das Flüssigkeitsmanagement aus. Bei einer Nierenerkrankung sollte wegen der eingeschränkten Nierenfunktion nicht zu viel Flüssigkeit aufgenommen werden.

Die Praxis Fahe ist spezialisiert auf Dialyse und Nierenerkrankungen und gibt gern wichtige Tipps zur empfohlenen Trinkmenge und dem korrekten Flüssigkeitsmanagement.


Dipl. Arzt Christian Fahe, Praxis Fahe, Muhen AG (Bild: Praxis Fahe)

Auf Phosphatwerte achten

Phosphate sind nahezu in allen Lebensmitteln enthalten. Sehr phosphathaltig sind vor allem Streich- oder Kochkäse, Eigelb, Hülsenfrüchte oder Fisch, Kakao, Nüsse und Hülsenfrüchte. Auch Milch und Milchprodukte sind phosphatreich, sollten aber wegen des Eiweisses verzehrt werden. Idealerweise wird der Verzehr auf eine Menge von 125 ml täglich beschränkt. Vor allem in Fertiggerichten oder Backmischungen ist Phosphat enthalten, daher kochen Dialysepatienten am besten frisch und vermeiden Lebensmittel mit Phosphatzusätzen.

Eiweissaufnahme steuern

Eiweisse sind für Dialysepatienten wichtig, dabei sollten Patienten auch die Proteine im Blick haben. Ideal sind tierische Lebensmittel, die viel hochwertiges Eiweiss enthalten. Eine gute Wahl ist beispielsweise Fisch, Geflügel oder auch Rind. Problematisch ist, das andere eiweissreiche Lebensmittel wie Quark oder Milch und Wurst zu viel Phosphat enthalten, darum gilt es, hier genau hinzuschauen. Eine rein vegetarische Ernährung wird für Dialysepatienten nicht empfohlen. Wer sich fleischlos ernähren möchte, stimmt das am besten mit dem behandelnden Arzt ab.

Auf kaliumarme Ernährung achten

Der Körper braucht Kalium für die Muskel- und Nerventätigkeit. Gesunde scheiden überschüssiges Kalium über den Urin aus, bei Nierenpatienten ist das jedoch nicht der Fall und es bleibt zu viel Kalium im Körper. Dialysepatienten wird daher eine kaliumarme Ernährung empfohlen. Ideal sind Lebensmittel wie Äpfel, Birnen oder Heidelbeeren, Nudeln und Tiefkühlgemüse. Weniger empfehlenswert sind Kartoffeln oder Bananen und Tomaten. Grundsätzlich ist es möglich, kleine Portionen kaliumreicher Lebensmittel zu essen, das sprechen Patienten am besten direkt mit dem Arzt ab.


Nierenerkrankte sollten Kalium und Salz reduzieren. (Bild:frantic00 – shutterstock.com)

Regelmässige Überprüfung der Blutwerte

Entscheidend ist, die Ernährung individuelle auf den jeweiligen Patienten abzustimmen. Die Praxis Fahe ist erfahren bei der Behandlung von Nierenerkrankungen und unterstützt gern bei der Erstellung eines individuellen Diätplans. Zudem sorgt die Hausarztpraxis mit einer regelmässigen Überprüfung der Blutwerte dafür, dass eventuelle Probleme schnell erkannt werden.

Dieser Artikel ersetzt nicht die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker. Bei Fragen rund um das Thema Dialyse steht Ihnen Ihr Arzt Christian Fahe (+41 (0)62 723 66 56) gern für ein Beratungsgespräch zur Verfügung.

 

Titelbild: RomarioIen – shutterstock.com

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